Rosebud

Nein, Rossmann wirbt nicht mit einem schwulen Paar für die Rossmann-App

Rossmann soll seine App in Bezug auf die Babywelt mit einem Foto von zwei „unterschiedlich pigmentierten“ Männern, die ein Baby füttern, bewerben. Dies gibt ein auf X geteilter Zeitungsartikel vor. Doch ist dieser gar nicht echt.

Screenshot: X

Der teilende Account, „Rosebud“, wurde erst im Juli 2023 registriert und scheint sich auf die Verbreitung solcher Fakenews spezialisiert zu haben. So findet man man in dessen Timeline zahlreiche dieser Falschnachrichten, die mit populistischen Bildern abgewechselt werden. Wir haben uns immer gefragt, wer sowas erfindet, möglicherweise ist dies einer der Quellen.

Über 13.000 Mal wurde der Beitrag in vier Stunden angezeigt. Er verteilt sich also im Internet. Sofort kommen die erwünschten Reaktion, Menschen sind empört, springen darauf an, rufen dazu auf, Rossmann Hassmails zu schreiben und diesen zu boykottieren. Der Trigger ist ganz leicht (und daher erfolgreich): Ein weißer und ein farbiger Mann sind offensichtlich ein Paar und geben einem Baby die Flasche. Vom Konservativen bis zum Rechtsradikalen dürfte da zwischen Empörung und durchgebrannte Sicherungen alles passieren. Der Impuls übersteigt einen Moment das rationale Denken und schon ist der Beitrag geteilt. Leider. Und der Urheber hat sein Ziel erreicht: Kann einer breiten gesellschaftlichen Gruppe Fakenews nachweisen. Herzlichen Glückwunsch.

Dabei ist das Bild gar nicht sauber in die gebogene Seite der Zeitung oder des Flyers eingebaut. Es weist nicht die selben Verbiegungen auf wie der Rest der Seite. Weiter stimmt der Abstand zwischen Überschrift und unter Bildkante nicht, siehe:

Bei der Fotomontage ist die Schrift nicht parallel zum Bild.

Eine kurze Bilderrückwärtssuche ergab, dieses Bild stammt vom „Nordamerikanischen Zentrum für Leihmutterschaften“:

Leihmutterschaften