Bild-Lüge Neonazi

Nein, ein „Neonazi“ wollte nicht auf Polizisten schießen

„SEK-Einsatz in Hamburg – Neonazi will Polizisten erschießen“. So titelte die BILD-„Zeitung“. Angeblich soll ein sogenannter Neonazi verfassungsfeindliche Parolen aus dem Fenster gerufen haben. Er drohte dann Polizisten zu erschießen und ein Diensthund hätte den Mann überwältigt. Mit einem Messer hätte er am Fenster gedroht. Es scheint sich hierbei jedoch um eine Verwechslung zu handeln.

Kurze Zeit später tauchten im WhatsApp-Verkehr Nachrichten des vermeintlichen Neonazis auf. Belege zum „Nazi-Sein“ lieferten weder die BILD in ihrem Artikel, noch beantwortete die Polizei Hamburg trotz gesetzlicher Verpflichtung unsere Presseanfrage. Wir gehen daher davon aus, dass es sich um eine gewollte politische Inszenierung vor dem Bundestagswahlkampf handelt.

Bereits während des Polizeieinsatzes in Hamburg-Harburg rief der vermeintliche Täter seine WhatsApp-Kontakte um Hilfe gebeten. Er benötige Zeugen. Die Polizei versuche seine Türen einzutreten, offenbar wegen Ruhestörung. Vermutlich, weil sie dies nicht schaffte, riefen die Beamten das SEK. Das später erwähnte Messer am Fenster scheint wohl das Handy gewesen zu sein, mit dem der Beschuldigte die Polizeiwagen vor seiner Tür zur Beweisunterstützung fotografierte und per WhatsApp schickte. Entsprechende Screenshots liegen Stefan Raven News vor.

Ausführliche Screenshots liegen Stefan Raven News vor.

Der Beschuldigte, Boris X., hat die Tür allerdings mutwillig nicht für die Beamten geöffnet. In einer Sprachnachricht teilte er mit, dass er doch nicht „jedem Bullen in seine Wohnung lässt. MEK muss schon mindestens sein“. Das Sondereinsatzkommando hätte dann seinen Diensthund, den der Beschuldigte „Erwin Rommel“ nannte, reingeschickt. Zuvor hätten die mit Maschinenpistolen bewaffneten Beamten eine Blendgranate eingesetzt. „MEK ist schon richtig“, sagt Boris X.

Laut BILD sei der Beschuldigte dann in die Psychiatrie gebracht worden. Boris X. selbst sagt: „Angeblich zur Eigensicherung“. Daraus scheint er bereits nach einem Tag wieder entlassen zu sein. Ein Waffe hätte er nie gehabt, betont er gegenüber Bekannten. Anschließend postete er Bilder von den Bisswunden und je einem Bild aus und nach dem kurzzeitigen Psychiatrieauffenthalt. Laut Boris X. hätten die Beamten einen Nachbarn von ihn gesucht und es handele sich lediglich um eine Verwechslung.

Stefan Raven News meint: Da die Polizei Hamburg auf eine eMail-Anfrage nicht reagiert hat, vermutlich Wahlkampf.