Der Schwurbelblogg „Pleiteticker“ von Transatlantiker Julian Reichelt und seinem Team behauptete gestern, dass die Bundesregierung durch Özdemirs „Ernährungsstrategie für Deutschland“ eine Fleischrationierung durch die Hintertür planen würde. Wir haben uns das Papier angeguckt und halten Reichelts Schlussfolgerungen für Populismus.
Von den von der Autorin Simone Schamann geäußerten Behauptungen finden sich zwar einzelne Zitate im Papier Özdemirs Ministerium, aber von den daraus gefolgerten Schlüssen lässt sich keiner auch nur ansatzweise im Papier finden. An keiner Stelle ist auch von einer Gramm-Rationierung gesprochen. Ebenfalls findet sich auch bei den Verschwörungsideologen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) kein Hinweis auf derartige Pläne.
Zwar hat letztere durchaus ihre Ernährungsempfehlungen an die realitätsfernen Schwurbeleien des Ministers angepasst, doch sind das einzig Empfehlungen, wie es auch aktuell bei zahlreichem Blödsinn der Fall ist, an welchen sich kein gesunder Mensch orientieren sollte. Özdemirs Plänen steht zudem die Macht der Industrie gegenüber. Die konnte schon von erfahrenen Politikern nicht gebrochen werden. Özdemir wird da kein Hindernis sein.
Julian Reichelt und Team scheinen unserem Eindruck nach mit Populismus Stimmung zu machen und Wähler von der AfD weg, hin zur CDU ziehen zu wollen. Sein vermuteter Förderer ist ein CDU-Mann. Reichelt hat keine Einnahmen durch Werbung oder sonstigen Erwerb, aber ein großes Team. Demnach muss an den Spekulationen etwas dran sein. Wer Reichelt folgt, folgt inszenierter Opposition.