Nein, Querdenker und Neonazis nutzen Flutkatastrophe nicht aus

Zahlreich melden abhängige Medien von vermeintlichen Querdenkern und Neonazis, die die Flutkatastrophe ausnutzen würden und sich als „Kümmerer vor Ort“ ausgäben. Auch Polizei und Politiker warnen davor. Wir haben nachgeschaut, was sich dahinter verbirgt.

Selbstverständlich ist es nicht möglich, alle Helfer aus diesen vermeintlichen Szenen zu überprüfen und die Aussagen zu verallgemeinern. Eines der „populärsten“ Beispiele ist hier der sogenannte Volkslehrer, Nikolai Nerling. So schreibt das der linksextremen Szene zugeneigte Onlinemagazin der Tagesschau, dass er und einige andere sich in Ahrweiler als „Kümmerer vor Ort“ ausgäben und die Situation ausnutzen würden. Doch davon ist vor Ort keine Spur. Was man findet sind Videos von Nerling, wie er von oben bis unten mit Schlamm bedeckt ist und tatkräftig mit anpackt. Gerüchten aus dem Netz zu Folge haben sich Antifagruppen angekündigt, um die Flutopfer darüber aufzuklären wer da hilft. Von Hilfsangeboten seitens der Antifa findet sich jedoch gar nichts. Dabei sollte es daran nicht scheitern, wenn sie sich doch schon auf den Weg in das Katastrophengebiet machen.

Der Volkslehrer, Nikolai Nerling, packt mit an und entwässert und entschlammt Keller. Verbreitung von rechter Hetze? Fehlanzeige. Foto: Nikolai Nerling

Auch andere Helfer haben wir zahlreich beobachtet, so z. B. den Sänger Hannes Ostendorf, der eine Versteigerungsauktion von 100 CDs organisierte und um Sachspenden für die Flutopfer warb. An die genannte Adresse in der Hochwasserregion kamen so über 800 Pakete an, die an die Bedürftigen verteilt werden konnten. Es sei die Rede von Menschen, die Tränen in den Augen hätten, weil sie u. A. Schokolade bekämen. Die Verteilung wurde in Videos und Bildern dokumentiert.

Hannes Ostendorf, Sänger der Band Kategorie C, organisiert und finanziert Hilfe wo sie gebraucht wird. Medien hetzen derweil. Fotos: Hannes Ostendorf

Die Autoren des Tagesschau-Schmähartikels, Eric Beres, Judith Brosel und Christian Saathoff, welche in ihren Pressebeiträgen und auf Socialmediakanälen oftmals linke bis linksradikale Propaganda verbreiten, stellen aber auch weitere Falschbehauptungen auf. So heißt es z. B. Nikolai Nerling hätte die Existenz von Corona angezweifelt (nicht belegbar) und er wäre wegen Leugnung des Holocausts verurteilt worden (falsch). Offenbar hat man den Schreibern in der journalistischen Ausbildung lediglich beigebracht von szenebekannten Antifablogs Falschnachrichten abzuschreiben, statt diese zu prüfen und selbst zu recherchieren. Man verweist aber mehrmals auf Aussagen von Pia Lamberty als vermeintliche Expertin. Diese Dame ist in der Vergangenheit bereits häufiger durch ihre Auftritte in der linksradikalen Szene aufgefallen. Weniger aber mit ernsthafter wissenschaftlicher Arbeit.

Dieser ekelhafte Hetzartikel der Polizei Rheinland-Pfalz wurde von Tausenden Facebook-Nutzern hart kritisiert. Quelle: Facebook

Besonders traurig: Auch Nordrhein-Westphalens Innenminister, Herbert Reul, verbreitet diese Falschmeldungen über die Helfer. Offenbar scheint der CDU-Mann ein Problem damit zu haben, wenn die Gesinnung oder Weltanschauung der Helfer nicht seinen Eigenen entspricht. Auf einen offenen Brief von Stefan Raven erfolgte wie zu erwarten keine Reaktion. Dabei war es sein Ministerpräsident und der Bundeskanzlerkandidat der CDU, welcher 2019 die Katastrophenhilfe stark beschnitt. Auch die Polizei Rheinland-Pfalz veröffentlichte eine geschmacklose Mitteilung auf Facebook. Unsere Presseanfrage wurde an die vermeintlich zuständige Stelle der Polizei in Koblenz weitergeleitet. Eine Antwort erhielten wir nicht. Obwohl die Polizei zu dieser verpflichtet ist. So genau scheint man das aber nicht zu nehmen, wenn offenbar auch aus der Polizeiführung heraus Politik von oder für ganz weit links betrieben wird.