Seit Oktober mussten wir nicht mehr berichten, da die täglichen einschlägigen Desinformationen mit der normalen Berichterstattung guter Journalisten ausreichend widerlegt wurde. Nun fordert es aber einmal mehr einen FaktenCheck, denn die Bild behauptet fälschlich, dass in China Corona-Tote auf den Straßen verbrannt werden, weil die Krematorien überfüllt seien.
Richtig ist, dass in China aufgrund von Atemwegserkrankungen gerade viele Menschen krank sind und die Ältesten und Schwächsten auch relativ oft daran sterben. Die Krematorien haben daher tatsächlich einen Notstand. Doch es ist absoluter Blödsinn, dass Menschen ihre Toten nun privat verbrennen und dies vor allem auf Parkplätzen in dichtbebauten Wohnsiedlungen, wie uns das verschwörungsideologische Boulevardblatt weiß machen möchte.
Die Bilder und Videos zeigen eine chinesische Zeremonie zum Quingming-Fest, wo den Toten dahingehend geehrt wird, dass man zahlreiche Objekte verbrennt. Neben Papierlaternen und Papierdrachen – wie auf vielen dieser Videos zu sehen – gehören zu den Opfergaben heute auch vielfach iPads und sogenanntes Totengeld. Die Bilder und Videos stammen allesamt aus den Jahren 2017 bis 2022. Der Ursprung dieser Bilder ist ein den US-Republikanern nahestehender Kanal auf Telegram, den wir hier nicht bewerben möchten. Dieser hat die Story erfunden.
Auf keinem der Bilder und Videos sind Leichen zu sehen. Und wer schon einmal in einem Kriegsgebiet war, der weiß, wie verbranntes Menschenfleisch riecht und das wird so sicherlich nicht in Wohnsiedlungen geduldet, vor allem nicht in China. Weiter ist richtig, dass einzelne Krematorien zwar keine weiteren Leichen annehmen, wie die Bild berichtet, doch die Leichen werden nicht privat verbrannt, sondern tatsächlich in Leichenhäusern aufbewahrt, wo bereits zu Beginn der Corona-Fake-Pandemie ausreichend Kapazitäten geschaffen wurden.
Es würde uns daher nicht überraschen, wenn damit weitere Maßnahmen erneut gerechtfertigt werden sollen und/oder es noch einmal eine mächtige Impfwerbung sein sollte. Neben der Bild verbreitete diese Falschinformation bisher der Schwurbel-TV-Sender Pro7.