Dr. Andreas Noack

Nein, Dr. Andreas Noack wurde nicht Opfer eines Gewaltverbrechens

Am 26. November 2021 wurde ein Video von der Lebenspartnerin von Dr. Andreas Noack veröffentlicht, der vor ca. einem Jahr in die Schlagzeilen geriet, als Polizeibeamte während eines Livestreams seine Wohnung stürmten. Er soll angeblich nach Veröffentlich eines brisanten Videos überfallen und an den Verletzungen verstorben sein. Die Redakteure von Stefan Raven News und Fakenews-Killer fragten nach.

Es hieß, er hätte ein brisantes Video veröffentlicht (das Bezeichnete existiert tatsächlich), wo es um Behauptungen in Bezug auf aktuelle Covid19-Impfstoffe geht. Diese werden jedoch wissenschaftlich in keiner Weise nachgewiesen. Als Chemiker hätte ihm dies möglich sein müssen. Es wird behauptet, das Video wäre durch die Decke gegangen, erreichte aber keine außergewöhnliche Reichweite außerhalb der üblichen Kanäle.

Bei der Meldung über das vermeintliche Ableben von Dr. Andreas Noack sieht man im Hintergrund, dass die in vorherigen Videos vom Zigarettenrauch gelblichen Tapeten frisch weiß gestrichen sind und die Wohnung wirkt leergeräumt. Die Lebenspartnerin Dr. Noacks spielt mit der Mimik und ihrem „schwangeren?“ Körper, die Augen bleiben jedoch relativ regungslos. Dies führte bei vielen Zuschauern bereits zu Skepsis.

Stefan Raven News erfuhr von verschiedenen Seiten, dass Dr. Noack kurz zuvor Pläne geäußert haben soll, wonach er gerne ausreisen würde. Die Webseite des Verschwörungstheoretikers „www.ursprunc.de“ ist kurz vorher offline gegangen. Darüber wurden auch Produkte des Chemikers verkauft. Das linksextreme Verschwörungsportal „Psiram“ beruft sich dagegen auf andere Quellen, wonach Dr. Andreas Noack an Atemschwierigkeiten verstorben sein soll.

Dies widerspräche der Aussage der Lebenspartnerin, wonach er überfallen wurde. Wir fragen also bei der zuständigen Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken nach. Aus datenschutzrechtlichen Gründen können man uns von dort keine personenbezogenen Daten nennen. Allerdings teilte man uns mit: „Ich kann Ihnen jedoch mitteilen, dass im Verlauf der letzten Woche im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mittelfranken kein Sachverhalt polizeilich bekannt wurde, wonach eine männliche Person im Landkreis Fürth nach einem Übergriff zu Tode kam.“

Damit ist definitiv die Geschichte der Lebenspartnerin von Dr. Noack als erfunden bewiesen. Ob Dr. Noack aber tatsächlich (z. B. an Atemschwierigkeiten, wie Psiram berichtet) verstorben ist, lässt sich aktuell noch nicht klären. Stefan Raven News und Fakenews-Killer bleiben aber an der Geschichte dran. Sollte ein Spendenaufruf für die Kosten Beerdigung von Dr. Noack erfolgen, wäre hier unserer Meinung nach Vorsicht geboten und zumindest ein Nachweis für den tatsächlichen Tod wünschenswert – wie auch immer dieser geschehen sein sollte.